Low-Carb-Ernährung und andere Diäten bei Diabetes Typ 1

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Low Carb, ketogene, vegetarische oder vegane Ernährung oder auch die Paleo-Diät haben eines gemeinsam: diese Ernährungsweisen werden immer beliebter, auch bei Menschen mit Diabetes Typ 1. Wie sieht der Ernährungsplan aus? Kann ich mein Übergewicht mit dieser Art von Ernährung in den Griff bekommen und mich gesund ernähren? Und funktioniert eine ketogene Ernährung oder Low Carb und Diabetes Typ 1 wirklich? 

Low-Carb-Ernährung bei Diabetes Typ 1, 

Unter dem Begriff “Low Carb” finden wir alle Diäten, die grundsätzlich die Kohlenhydrataufnahme (stärkehaltige Lebensmittel, Süßwaren, Früchte etc.) begrenzen und durch Fett und Eiweiß auf dem Ernährungsplan ersetzen.

Die meisten entscheiden sich für eine Low-Carb-Diät, um fitter und gesünder zu werden und natürlich wie bei allen Diäten, um die Pfunde purzeln zu sehen und abzunehmen. Menschen mit Diabetes Typ 1, die sich Low Carb ernähren, können die Insulindosis reduzieren, weil fast keine Kohlenhydrate aufgenommen werden. 

Vorteile von Low Carb und Diabetes Typ 1

Eine dänische Studie zeigt auf, dass eine Low-Carb-Diät (100 g Kohlenhydrate/Tag) über 12 Wochen hinweg, das Risiko von Hypoglykämie-Perioden (Unterzuckerungen) und Blutzuckerschwankungen verringern sowie zu Gewichtsverlust führen kann, ohne dabei das kardiovaskuläre Risiko zu erhöhen.  

Ernährungsempfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung):

  • 40-55% der Kalorienzufuhr als Kohlenhydrate,
  • 35-40% als Fett und
  • 10-20% als Proteine.

Low-Carb-Diäten hingegen empfehlen:

  • 70-80% Fett, 
  • 20-25% Protein und 
  • 5-10% Kohlenhydrate (20 bis 50 Gramm Kohlenhydrate pro Tag).

Low-Carb-Diäten begrenzen den Kohlenhydratverbrauch, um den Körper zu zwingen, Fett als Energiequelle zu nutzen. 

Es gibt zahlreiche Low-Carb-Diäten, die zwei Hauptformen sind das Atkins-Prinzip und die ketogene Ernährung.

Diabetes Typ 1 und Atkins-Diät

Bei der Atkins-Diät wird der Kohlenhydratkonsum deutlich reduziert, bevor er schrittweise wieder eingeführt wird. Der Atkins-Ernährungsplan ist in 4 Phasen unterteilt:

  1. 20 bis 25 Gramm Kohlenhydrate pro Tag, bis Sie 7 kg von Ihrem Zielgewicht entfernt sind.
  2. 25 bis 50 g Kohlenhydrate / Tag, bis Sie 5 kg von Ihrem Zielgewicht entfernt sind. 
  3. 50 bis 80 g Kohlenhydrate / Tag nach Erreichen des Zielgewichtes. Aufrechterhaltung für einen Monat.
  4. Dann 80 bis 100 g Kohlenhydrate / Tag für den Rest der Zeit zur Kontrolle und Beibehaltung des Gewichts.

Ketogene Ernährung 

Die zweite Variante ist die ketogene Ernährung bzw. Diät. Hier wird die Aufnahme von Kohlenhydraten so niedrig gehalten, dass der Körper in den Zustand der “Ketose” übergeht (Produktion von Ketonen durch die Leber zur Energieversorgung, Ersatz von Kohlenhydraten). Solange die Menge der Ketone im Blut moderat bleibt, spricht man von “Ketose”.

Glutenfreie Ernährung mit Diabetes Typ 1 oder Zöliakie

Zöliakie wird auch Glutenunverträglichkeit genannt und zwingt Betroffene eine glutenfreie Ernährung anzustreben. Zu den glutenfreien Diäten gehört beispielsweise die Paleo-Diät. Bei dieser Ernährung isst man Nahrungsmittel, die man vermeintlich in der Steinzeit hätte finden können. Das bedeutet auch, dass verarbeitete Produkte, Milchprodukte und Getreide nicht auf dem Ernährungsplan stehen.

Gluten kommt in einer großen Anzahl von Lebensmitteln vor, die täglich konsumiert werden, und noch mehr in verarbeiteten Lebensmitteln. Tatsächlich verbietet diese Diät eine große Anzahl von Lebensmitteln, insbesondere Getreideprodukte (Ballaststoffquellen, die normalerweise helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren): Nudeln, Kartoffeln, Bulgur, etc. oder die beliebte Brot-Einheit.

Eine glutenfreie Ernährung mit Diabetes Typ 1 zu vereinbaren, kann daher kompliziert sein. Eine unausgewogene Ernährung kann zu Mangelzuständen und hohen Blutzuckerwerten führen. 

Allerdings kann eine glutenfreie Ernährung für Menschen mit Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, die die Wände des Darms schädigt und eine strikte glutenfreie Ernährung erfordert, ratsam sein. Studien haben einen Zusammenhang zwischen Typ-1-Diabetes und Glutenunverträglichkeit gezeigt, der durch ein gemeinsames Prädispositionsgen erklärt werden könnte und 2% bis 8% der Menschen mit Diabetes Typ 1 betrifft1

Vegetarische Ernährung bei Diabetes Typ 1

Die vegetarische Ernährung schließt tierische Proteine aus der Ernährung aus. Konkret bedeutet dies ein Verzicht auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.

Mehrere Aspekte der vegetarischen Ernährung sprechen Menschen mit Diabetes Typ 1 an. Zu den Vorteilen einer vegetarischen Ernährung bei Diabetes Typ 1 zählen unter anderem: 

  • Sie fördern eine ballaststoffreiche Ernährung, die hilft, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. 
  • Sie enthalten wenig gesättigte Fettsäuren und helfen, den schlechten Cholesterinspiegel (LDL), den Blutdruck und das Risiko von kardiovaskulären Komplikationen zu senken.

Es gibt noch andere ähnliche Ernährungsweisen, die auf eine bestimmte Lebensmittelgruppe verzichten. Dazu gehören beispielsweise:

  • lacto-vegetarische Ernährung, 
  • ovo-lacto-vegetarische Ernährung,
  • Pesco-Vegetarier (Pescetarismus),
  • flexitarische Ernährung,
  • vegane Ernährung etc. 

Diese Ernährungsweisen ziehen nicht nur immer mehr Menschen an, es gibt auch immer mehr Vegetarier oder Veganer mit Diabetes Typ 1 und das aus ganz unterschiedlichen Gründen: religiöse, ethische, ökologische, aber auch medizinische Gründe.

Quellen : 

  1. http://ceed-diabete.org/blog/diabete-et-intolerance-au-gluten-quels-liens/

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